Evangelische Kirchengemeinde Bahnbrücken

Die Bewohner des Dorfes Bahnbrücken gehörten kirchlich von Anfang an zum Bistum Speyer, dessen Bischofssitz später die Stadt Bruchsal wurde. 1219 erstmals erwähnt gehörte Bahnbrücken zum Besitz der Grafen von Eberstein in Gochsheim, so dass der Ort von anfang an auch kirchlich mit Gochsheim verbunden war. 1278 gelangte Bahnbrücken an das Kloster Herrenalb, das 1497 württembergisch wurde. Ab 1504 gehört Bahnbrücken zum klösterlichen Stabsamt Derdingen des Herzogtums Württemberg. Kirchlich wurde es weiterhin von Gochsheim aus versorgt. Als Württemberg 1534 die Reformation einführte, wurde Bahnbrücken 1538 evangelisch. Im gleichen Jahr wurde der Pfarrer in Gochsheim „ermahnt, in Bahnbrücken die evangelische Lehre zu verkünden“. Gochsheim selbst wurde erst später evangelisch. 1560 wurden in Bahnbrücken die ersten Kirchenbücher angelegt, die jedoch bei einem Brand 1739 vernichtet wurden.

1806 wurde Bahnbrücken badisch und gelangte vom bisherigen Amt Derdingen zum Amt Gochsheim. Die Bewohner gehörten somit zur Badischen Landeskirche. Als 1813 das Amt Gochsheim aufgehoben wurde, kam der Ort zum Amt Bretten und folglich auch zum Kirchenbezirk Bretten.

1821 wurde im Großherzogtum Baden die Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden durchgeführt. Die ursprünglich lutherischen Bewohner von Bahnbrücken gehörten forthin zur Vereinigten evangelisch-protestantischen Kirche im Großherzogtum Baden. Mit der Trennung von Kirche und Staat im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde die Evangelische Kirchengemeinde eine eigenständige Körperschaft.

1936 wurde das Amt Bretten aufgehoben und u.a. auf die Kreise Bruchsal und Karlsruhe aufgeteilt. Bahnbrücken kam zum Kreis Bruchsal, der Kirchenbezirk Bretten blieb jedoch erhalten. Somit gehörte die Evangelische Kirchengemeinde Bahnbrücken zunächst zum Kirchenbezirk Bretten. Dieser bildete mit 9 anderen Kirchenbezirken (Alb-Pfinz mit Sitz in Pfinztal, Baden-Baden, Karlsruhe-Land mit Sitz in Bruchsal, Karlsruhe-Stadt und Durlach, Kehl, Lahr, Offenburg, Pforzheim-Land und Pforzheim-Stadt) den Kirchenkreis bzw. die Prälatur Mittelbaden (Sitz in Ettlingen) innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Baden. Inzwischen wurden die Kirchenkreise auf zwei reduziert. Auch einige Kirchenbezirke fusionierten, darunter auch der Kirchenbezirk Bretten mit Teilen des Kirchenbezirks Bruchsal zum neuen Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal. Seither gehört die Evangelische Kirchengemeinde Bahnbrücken mit dem gesamten Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal zum Kirchenkreis Nordbaden (Sitz in Mannheim).

1976 änderte die Kirchengemeinde ihren Namen in „Evangelische Kirchengemeinde Kraichtal-Bahnbrücken“. 1988 wurde diese Namensänderung wieder rückgängig gemacht.

Die Kirchenältesten vertreten die Kirchengemeinde. Gegenwärtig sind 4 Älteste mit dieser Aufgabe betreut. In der Vergangenheit waren es sogar bis zu 6 Kirchenälteste.
Mehr über die Zuständigkeiten und die Aufgabenverteilung der Kirchenältesten gibt es auf der Webseite der Kirchengemeinde Bahnbrücken/Gochsheim unter www.ekibago.de.

Der früher bestehende Krankenpflegeverein ging mit der Gründung der Diakoniestation Kraichtal (heute Kirchliche Sozialstation Kraichtal) in dieser auf.