Jahrestafel der Ortsgeschichte
In Bahnbrücken waren zu Beginn unserer Zeitrechnung die Römer. Zumindest liegt der Ort Bahnbrücken an der ehemaligen Römer-Strasse, die sich auf dem südlichen Höhenrücken in süd-nördlicher Richtung über den „Hohen Weg“ hinzieht.
1219
Bahnbrücken wird erstmals als Besitz der Grafen von Eberstein erwähnt. Damals teilten Graf Eberhard von Eberstein und sein Bruder Graf Otto von Eberstein ihren Besitz. An Otto fiel u.a. der Ort Banbrugk mit seinen Bauern, dem Vieh, dem Gerät und allen Rechten.
1278
Otto von Eberstein „schenkt“ dem Kloster Herrenalb (gegründet 1148 durch Rudolf III.) seinen Besitz Bahnbrücken „für zugefügten Schaden“.
1279
Die Söhne Ottos d.Ä. bestätigen diese Übereignung.
1289
Peter von Massenbach verkauft Heinrich von Eberstein seinen dritten Anteil des Großen und Kleinen Zehnten im Dorf und Markung an das Kloster Herrenalb für 65 1/2 Pfund Heller; desgleichen ist aus dem Jahre 1303 eine Stiftung des Peter von Massenbach und seiner Gemahlin Irmengart, über Äcker in der Mark Bahnbrücken, vermerkt (Banbrucke).
1338
Kaiser Ludwig der Bayer gibt den Klosterschutz des Klosters Herrenalb an die Grafen von Württemberg, der seine Rechte 1341 gegen Baden absichern kann. Damit kommt auch Bahnbrücken in den Herrschaftsbereich Württembergs.
15. Jahrhundert
Bau der St.-Sebastians-Kirche als Kapelle. Sie wird mit sog. Secco-Wandmalereien versehen, welche im Zeitalter der Reformation übertüncht werden. Erst 1911 werden diese wieder entdeckt und frei gelegt.
1496/97
Das Kloster Herrenalb beruft sich 1496 auf seine freie Schirmherrschaftswahl und wendet sich von Württemberg wieder den Markgrafen von Baden zu. Ein Jahr später kommt es jedoch zu einem Kompromiss. Das Kloster Herrenalb verbleibt mit seinen wichtigen Stabsämtern Derdingen, Merklingen und Vaihingen gemäß Vertrag von 1497 bei Württemberg.
1504
Bahnbrücken gehört zum klösterlichen Stabsamt Derdingen. Der aus Derdingen stammende Johannes Entenfuß war von 1516 bis 1547 Abt des Kloster Maulbronn. Man sagt, der „Entenfuß“ im alten Derdinger Wappen gehe auf seinen Namen zurück, vgl. hierzu auch Wappen von Bahnbrücken.
1534/1538
Herzog Ulrich von Württemberg führt als Schirmherr des Klosters Herrenalb die Reformation ein. Danach wird auch Bahnbrücken evangelisch. Der zuständige Pfarrer aus Gochsheim war jedoch weiterhin noch katholisch. Die Grafen von Eberstein und mit ihm Gochsheim traten erst 1556 zum evangelischen Glauben über.
1538
Der für Bahnbrücken zuständige Gochsheimer Pfarrer wird von Württemberg ermahnt, „in Bahnbrücken die evangelische Lehre zu verkünden“.
1618-1648
Verwüstungen und Entvölkerung während des 30jährigen Krieges. Die Gemeinde erholt sich nur langsam von den Zerstörungen.
1703
Erster Nachweis einer Schule in Bahnbrücken. Es existieren Lehrerlisten ab 1703.
1709
Die Pflege Derdingen erlässt als zuständiges Amt ein Sammelpatent zur Renovierung der Kirche.
1714
Nachdem das alte Rathaus im Ortskern baufällig ist, wird ein neues Rathaus gebaut, das auch einen Platz für eine Feuerwehrspritze erhält.
1739
In Gochsheim werden beim großen Stadtbrand auch die Kirchenbücher aus Bahnbrücken vernichtet.
18. Jahrhundert
Bau der Kelter
1806
Bahnbrücken kommt durch einen Tauschvertrag vom Herzogtum bzw. Kurfürstentum Württemberg zum Großherzogtum Baden und wird dem neuen Amt Gochsheim zugeordnet.
1812
In Bahnbrücken wird ein eigener Friedhof am Ende der Langen Straße angelegt. Zuvor wurden die Toten im „alten Dorf“ in Gochsheim beigesetzt („Totenweg“). Dieser Platz war nahe bei der alten St.-Martins-Kapelle, von der jedoch heute nichts mehr zu sehen ist. Der Weg zum Alten Friedhof war äußerst beschwerlich, weshalb die Gemeinde bat, einen eigenen Friedhof anlegen zu können.
1813
Nach Auflösung des Amtes Gochsheim wird die Gemeinde Bahnbrücken dem Amt Bretten zugeordnet und verbleibt dort bis zu dessen Auflösung 1936.
1824
In Rastatt wird die älteste heute noch erhaltene Glocke der St.-Sebastians-Kirche Bahnbrücken gegossen.
1853
Auf der Gemarkung Bahnbrücken wird ein Merkurstein sowie ein Torso einer weiblichen Figur aus der Römerzeit gefunden. Der Stein trägt die Inschrift MERCVRIO CESSORINS V.S.L.L.M. (auf deutsch etwa „Cessorinus hat dem Gott Merkur sein Gelübde froh und freudig nach Gebühr eingelöst“). Beide Gegenstände sind im Landesmuseum in Karlsruhe aufbewahrt.
1894
Gründung der „Bahnbrücker Spar- und Darlehnskassenverein eGmuH zu Bahnbrücken“, der Vorgängerin der späteren Raiffeisenbank Bahnbrücken eG.
1888
Das Land Baden, der Kreis und die Gemeinde Bahnbrücken bauen die erste befestigte Straße nach Flehingen über die heutige Gochsheimer Straße. Zuvor war die Verlängerung der Sickinger Straße die Verbindungsstraße von Bahnbrücken nach Flehingen-Sickingen.
1896
Am 5. März wird der Betrieb auf den Bahnstrecken Bruchsal-Menzingen und Bruchsal-Odenheim aufgenommen. Die Bahn wird von der Firma Lenz & Co. aus Berlin (früher Stettin) gebaut und bis 1898 von der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft (WeEG) mit Sitz in Köln betrieben.
Bahnbrücken erhält einen Anschluss (Haltepunkt) an der Stecke Bruchsal-Menzingen, das sog. „Bahnhöfle“. Es befindet sich ca. 1,5 km vom Ort entfernt. Künftig verkehren Personenzüge, die bald den Namen „Entenköpfer“ bekommen, weil entlang der Strecke u.a. Enten weideten und diese hin und wieder wohl ihr Leben lassen mussten.
1898
Nach Gründung der Badischen Lokal Eisenbahn AG (BLEAG) wird die Nebenbahn Bruchsal-Menzingen von der neuen Tochtergesellschaft der bisherigen WeEG betrieben.
1901
Bau des Schulhauses an der Langen Straße. Das zweigeschossige Sandsteingebäude beherbergt im Erdgeschoss einen Schulsaal und im Obergeschoss eine Lehrerwohnung.
1911
Die eindrucksvollen Wandmalereien in der St.-Sebastians-Kirche aus dem 15. Jahrhundert werden wiederentdeckt und freigelegt.
1912
Gründung des Männergesangvereins Bahnbrücken. Erster Vorstand wird Karl Heinrich Käser (bis 1939/45), als erster Dirigent fungiert Lehrer Richard Kluge.
Im Privathaus der Familie Gustav Kolb in der Sickinger Straße 2 wird das erste Telefon in Bahnbrücken bei der dortigen Poststelle Bahnbrücken eingerichtet.
1915
Die Poststelle zieht in das Haus Kirchner/Martin in die Lange Straße 15 bzw. 27 um, wo sie sich bis zur Auflösung befand.
Ende des 1. Weltkrieges
Im Hof der Schule wird das Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten errichtet. 1975 wird es in den Friedhof verlegt.
1921
Bahnbrücken wird an das Stromnetz angeschlossen. Zu diesem Zweck wird auch das sog. „Lichthäusle“ erbaut.
1923
Gründung der „Ein- und Verkaufsgenossenschaft Bahnbrücken“, das sog. „Raiffeisenhaus“.
1929
Bahnbrücken erhält eine zentrale Wasserversorgung mit Pumpstation und Hochbehälter. Beide wurden nach 1970 durch den Bau des neuen Hochbehälters zusammen mit der Gemeinde Zaisenhausen auf dem Gewann „Zaiselsberg“ außer Betrieb gesetzt.
An der St.-Sebastians-Kirche wird das Türmchen an der Westseite abgebrochen, die Kirche nach Westen und Norden vergrößert und an der Ostseite ein neuer Turm angebaut. Damit erhält das Gotteshaus seine heutige äußere Gestalt.
1931
Die Badische Lokal Eisenbahn AG (BLEAG) wird an die Deutsche Eisenbahn Betriebs Gesellschaft (DEBG) verkauft. Damit wird die Nebenbahnstrecke Bruchsal-Menzingen forthin von der DEBG betrieben.
1933
Im Hof des Schulhauses wird die „Hindenburglinde“ gepflanzt. Sie steht heute noch.
1935
Karl Kolb übernimmt das Amt des Dirigenten des Männergesangvereins Bahnbrücken und hat dieses Amt bis 1960, mit kurzen Unterbrechungen nach dem 2. Weltkrieg durch Lehrer Gottlob Veizhans, inne.
1936
Der Amtsbezirk Bretten wird aufgelöst. Bahnbrücken, vor Dürrenbüchig und Sprantal die drittkleinste Gemeinde das Amtsbezirks Bretten, kommt zum Bezirksamt Bruchsal, der ab 1938 zum Landkreis Bruchsal wird.
1937
Der alte Brunnen in der Ortsmitte wird abgerissen und durch den Sulzfelder Steinhauermeister Ziegler neu gestaltet. Dabei wird jedoch die bisherige Form im Grundsatz beibehalten. Der Brunnen wird am Brunnenstock mit Inschriften des damaligen Bürgermeisters Hilpp und den Gemeinderäten versehen. Auf seiner Nord- und Ostseite (Brunnenrand) wird jeweils das damalige Staatssymbol, das Hakenkreuz, sowie eine weitere Inschrift angebracht. Nach Ende des 2. Weltkrieg werden die Hakenkreuze und die Inschrift am Brunnenrand entfernt. Der Brunnen wurde später renoviert.
1938
Die Freiwillige Feuerwehr Bahnbrücken wird durch 27 Mitglieder gegründet. Erster Kommandant wird August Schmid (bis 1946).
Der Ortsverein Bahnbrücken des Deutschen Roten Kreuzes wird gegründet.
1941
An der Bleichstraße wird mit dem Bau des Tabakschuppens begonnen. Die Fertigstellung zieht sich jedoch bis nach dem Krieg hin.
1945
Am 4. April wird Bahnbrücken von französischen Truppen besetzt.
Am 15. Juli übernahmen die Amerikaner das Kommando.
1946
Die amerikanische Besatzungsmacht gründet das Land Württemberg-Baden (Hauptstadt Stuttgart) aus dem nördlichen Teil des früheren Landes Baden und dem nördlichen Teil des früheren Landes Württemberg. Das Land gliedert sich in die Landesbezirke Baden, zu dem auch der Landkreis Bruchsal und damit die Gemeinde Bahnbrücken gehört, und dem Landesbezirk Württemberg. Das Land besteht bis 1952 und wird dann Teil von Baden-Württemberg.
Der Gemeinde Bahnbrücken werden insgesamt 47 ungarndeutsche und 4 jugoslawiendeutsche Heimatvertriebene zugewiesen, die sich dank Unterstützung aller Bewohner, allen voran vom damaligen Bürgermeister Gustav Richter, sehr schnell in das Ortsleben eingewöhnten.
Johann Kull übernimmt von August Schmid das Amt des Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Bahnbrücken (bis 1967).
1947
Fritz Krockenberger übernimmt das Amt des Vorstands des Männergesangvereins Bahnbrücken (bis 1952).
1949
In Sinn werden bei den Gebr. Rinker 2 neue Glocken für die St.-Sebastians-Kirche gegossen, die Betglocke und die Totenglocke. Beide werden feierlich in Empfang genommen, geweiht und im Turm neben der 1824 gegossenen alten Glocke aufgehängt. Seither hat Bahnbrücken wieder ein mehrstimmiges Geläute, das mit den Tönen H, D und F erklingt.
Die Freiwillige Feuerwehr Bahnbrücken erhält eine Motorspritze.
1950
Junge Frauen und Männer gründen den Evangelischen Kirchenchor Bahnbrücken, der bis Ende der 50er Jahre besteht.
1951
Im Süden des Ortes wird das Neubaugebiet Bergstraße angelegt, das bis in die 70er Jahre besiedelt wird.
In der Waldstraße errichtet die Ein- und Verkaufsgenossenschaft Bahnbrücken die Brückenwaage (in den 90er Jahren geschlossen und abgetragen).
1952
Das Land Württemberg-Baden wird mit dem Land (Süd-)Baden (Hauptstadt Freiburg) und Württemberg-Hohenzollern (Hauptstadt Tübingen) zum Land Baden-Württemberg (Hauptstadt Stuttgart) zusammen geschlossen. Es gliedert sich in 4 Regierungsbezirke Nordbaden (Hauptstadt Karlsruhe), Südbaden (Hauptstadt Freiburg i.Br.), Nordwürttemberg (Hauptstadt Stuttgart) und Südwürttemberg-Hohenzollern (Hauptstadt Tübingen). Der Landkreis Bruchsal und mit ihm auch die Gemeinde Bahnbrücken gehört zum Regierungsbezirk Nordbaden.
Karl August Richter übernimmt das Amt des Vorstands des Männergesangvereins Bahnbrücken (bis 1961).
Fünf junge Männer gründen den Evangelischen Posaunenchor Bahnbrücken, der bis heute besteht.
Erster Obmann wird Werner Schroth (bis 1956), erster Dirigent Hermann Reinbold (bis 1954).
1953
Die Ein- und Verkaufsgenossenschaft und die Spar- und Darlehnskasse Bahnbrücken eGmuH werden vereinigt.
1954
Hermann Reinbold wird Organist in der Evangelischen St.-Sebastians-Kirche in Bahnbrücken. Daher gibt er sein Dirigentenamt beim Posaunenchor an Wilhelm Schmid ab, der den Chor bis zu seinem Tod 1963 leitet.
1956
Nach Inkrafttreten der neuen Verordnung über die Kennzeichnung der Kraftfahrzeuge in Deutschland am 1. Juli erhält der Landkreis Bruchsal das Autokennzeichen „BR“. Danach fahren auch in Bahnbrücken die ersten Fahrzeuge mit diesem Kennzeichen. Es wird bis 1972 vergeben. Danach wird es durch das neue Kennzeichen des Landkreises Karlsruhe „KA“ ersetzt. Die bisher zugeteilten Kennzeichen können jedoch beibehalten werden, so dass bis in unsere Tage noch Fahrzeuge, insbesondere aus dem landwirtschaftlichen Bereich, mit dem alten Kennzeichen „BR“ verkehren.
Wilfried Kolb übernimmt von Werner Schroth das Amt des Obmannes des Posaunenchores Bahnbrücken (bis 1974).
1956/57
Wegen Baufälligkeit muss das 1714 erbaute Rathaus abgebrochen werden. An gleicher Stelle wird ein neues, etwas vergrößertes Rathaus erbaut. Hierfür muss die Gemeinde das Nachbargrundstück hinzu erwerben. Am 1957 wird das neue Rathaus eingeweiht. An den Feierlichkeiten nimmt u.a. auch Regierungspräsident Dr. Huber aus Karlsruhe und Landrat Weiss aus Bruchsal teil.
Im Erdgeschoss erhält der Kindergarten sein Domizil, bis dieser in den 70er Jahren in das ehemalige Schulhaus umziehen kann.
Die Freiwillige Feuerwehr erhält einen Raum für das Feuerwehrauto und ihre Geräte im neuen Rathaus.
1959
Das Raiffeisenhaus an der Gochsheimer Straße 9 wird gebaut.
1960
Das Schulhaus wird renoviert.
Werner Reinbold übernimmt das Amt des Dirigenten des Männergesangvereins Bahnbrücken (bis 1974).
1961
Die Spar- und Darlehnskasse Bahnbrücken eGmuH wird in Raiffeisenkasse Bahnbrücken eGmbH umbenannt.
Günther Oberst übernimmt das Amt des Vorstands des Männergesangvereins Bahnbrücken (bis 1992).
Mit der Einführung der Postleitzahlen in Deutschland erhält Bahnbrücken wie die meisten Gemeinden im Raum Bruchsal die Postleitzahl „7521“.
1962
Im Privathaus von Johann Kull in der Langen Straße wird eine Filiale der Bezirkssparkasse Bretten eröffnet.
Der Männergesangverein Bahnbrücken besteht 50 Jahre. Aus diesem Anlass wird im Mai auf dem Sportplatz ein Fest veranstaltet.
Am 10. Dezember wird die Südwestdeutsche Eisenbahn Gesellschaft mbH (SWEG) mit Sitz in Ettlingen gegründet. In ihr gehen alle süddeutschen Bahnen der Deutschen Eisenbahn Betriebs Gesellschaft (DEBG) auf. Die SWEG betreibt ab 1. Mai 1963 offiziell die Nebenbahnstrecke Bruchsal-Menzingen.
1963
Nach dem Tod von Wilhelm Schmid übernimmt Reinhard Schmid das Dirigentenamt des Posaunenchores Bahnbrücken. Er leitet den Chor bis heute.
1966
Mit Beginn des Schuljahres 1966/67 nimmt die Grund- und Hauptschule Münzesheim auch die Oberstufenschüler der bisherigen Volksschule Bahnbrücken auf. In Bahnbrücken verbleiben nur noch die Schüler der Klassenstufen 1 bis 4.
1967
Der Friedhof wird nach Osten erweitert.
Gustav Richter übernimmt von Johann Kull das Amt des Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Bahnbrücken bzw. der Abteilung Bahnbrücken der Freiwilligen Feuerwehr Kraichtal und hat dieses Amt bis 1994 inne.
1968
Am 26. März tritt das baden-württembergische „Erste Gesetz über Maßnahmen zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden“ tritt in Kraft. Es ist die Grundlage für Vereinigungen kleinerer Gemeinden. Ein Zweites Gesetz tritt am 28. Juli 1970 in Kraft.
Ende der 60er Jahre
Bahnbrücken wird komplett kanalisiert. Der Ortsbach verdolt.
1969
Der langjährige Hauptlehrer der Grundschule Bahnbrücken (seit 1937), Max Zimpfer, wird in den Ruhestand versetzt und bezieht in Mosbach seinen Altersruhesitz. Sein Nachfolger wird Willi Spitzer (bis 1971). Die Grundschule Bahnbrücken umfasst nunmehr nur noch die Klassenstufen 1 bis 3. In der Klassenstufe 4 besuchen die Grundschüler – wie die Hauptschüler bereits seit 1966 – künftig die Grundschule in Münzesheim (bis 1974).
1970
Zur Sicherung der Wasserversorgung baut die Gemeinde Bahnbrücken zusammen mit der Nachbargemeinde Zaisenhausen einen neuen Hochbehälter auf dem Gewann „Zaiselsberg“.
Der Ortsverein Bahnbrücken des Deutschen Roten Kreuzes wird neu gegründet.
Mit Beginn des Schuljahres 1970/71 nimmt die Sonderschule für Lernbehinderte (heute Mönchsweg-Förderschule) in Münzesheim ihren Schulbetrieb auf. Sie ist auch für Förderschüler aus Bahnbrücken zuständig.
1971
Am 15. Januar treffen sich Bürgermeister und Gemeinderäte aus Bahnbrücken mit ihren Kollegen aus den Nachbargemeinden in der Sporthalle Menzingen zu einem Informations- und Ausspracheabend zwecks Umsetzung der vom Land Baden-Württemberg durchzuführenden Gemeindereform. Ein weiteres Gespräch findet am 9. Februar statt. Weitere Gespräche folgen. Als Endergebnis wird eine Vereinbarung über den Zusammenschluss der Gemeinden Bahnbrücken, Gochsheim, Landshausen, Menzingen, Münzesheim, Neuenbürg, Oberacker, Oberöwisheim und Unteröwisheim zu einer neuen Gemeinde ausgearbeitet. Als Namensgeber wird der Kraichbach herangezogen, daher der Name Kraichtal. Anfangs war auch „Kraichbachtal“ im Gespräch. Durch die Stadtrechte der bisherigen Gemeinden Gochsheim und Unteröwisheim wird die Bezeichnung „Stadt“ auf die neue Kommune übertragen. Eine Neuverleihung der Bezeichnung „Stadt“ bedarf es daher nicht.
Am 14. Juli unterzeichnen die Bürgermeister der 9 Gemeinden in der Turnhalle in Münzesheim den Vertrag zur Bildung der neuen Kommune „Stadt Kraichtal“, welcher am 1. September in Kraft tritt. Damit kommt die bisher zum Landkreis Sinsheim gehörende Gemeinde Landshausen zum Kreis Bruchsal. Das Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt den Vertrag am 13. August. Die neue Kommune hat ca. 12.600 Einwohner und eine Fläche von 8.058 ha. Sie erhält die neue Postleitzahl „7527“.
Die Hälfte der bisherigen Gemeinderäte der 9 Gemeinden bildet den „Übergangsgemeinderat Kraichtal“. Dieser wählt den bisherigen Bürgermeister der Gemeinde Oberöwisheim, Friedrich Wein, am 1. September zum Amtsverweser der neuen Stadt Kraichtal.
Im September erscheint erstmals das „Mitteilungsblatt“ als amtliches Verkündigungsorgan der Stadt Kraichtal. Das Blatt wird wegen seines grünen Papiers von der Bevölkerung bald als „grünes Blättle“ bezeichnet.
Bereits im Vertrag über die Bildung der Stadt Kraichtal wird geregelt, die unechte Teilortswahl einzuführen. Damit erhält jeder Stadtteil eine bestimmte Anzahl an Gemeinderäten. Auf Bahnbrücken entfallen künftig 2 Gemeinderäte (bisher hatte die Gemeinde Bahnbrücken noch 6 Gemeinderäte). Das gesamte Gremium hat seinerzeit nach der Gemeindeordnung 20, auf Grund der Einführung der unechten Teilortswahl jedoch insgesamt 24 Mitglieder. Später erhöhte sich die Zahl der regulären Sitze auf 26 (bis heute). Auf die Einführung der Ortschaftsverfassung, mit Ortschaftsrat und Ortsvorsteher wird verzichtet. Statt dessen werden sog. „Ortsreferenten“ als Ansprechpartner für die Bürger eingeführt. Anfangs versehen 3 Ortsreferenten (Ost, Mitte und West) diese Aufgaben, ab 1984 sind es 5 und ab 1990 wird für jeden der 9 Stadtteile ein Ortsreferent eingesetzt. Bahnbrücken gehört anfangs zum Bereich Ost.
Am 24. Oktober wird der Gemeinderat der Stadt Kraichtal zum ersten Mal gewählt. Die CDU erhält 19, die SPD 5 Sitze. Für Bahnbrücken ziehen Gustav Richter und Reinhard Schmid in das neue Gremium ein.
Im Rathaus Bahnbrücken erhält das Grundbuchamt für die östlichen Stadtteile der neuen Stadt Kraichtal eine vorübergehende Bleibe, bevor es 1977 in das neu erstellte Rathaus in Münzesheim umzieht. Ein weiteres Grundbuchamt für die westlichen Stadtteile findet im Rathaus Unteröwisheim seine vorübergehende Bleibe.
Durch die Gemeindereform sollen künftig alle Straßennamen nur noch ein Mal in einer Gemeinde vorhanden sein. Bahnbrücken muss daher auf die „Kirchstraße“ verzichten. Sie wird in „Sonnenstraße“ umbenannt. Die Kirchstaße gibt es innerhalb Kraichtals nunmehr nur noch im Stadtteil Menzingen.
Zu Beginn des neuen Schuljahres 1971/72 erhält die Grundschule Bahnbrücken ihren „letzten“ Lehrer, Oberlehrer Helmut Gramlich. Drei Jahre später wird die Schule geschlossen.
Am 1. Oktober wird die SWEG-Ettlingen mit der Mittelbadischen Eisenbahn Gesellschaft (MEG) zur Südwestdeutschen Eisenbahn Gesellschaft AG mit Sitz in Lahr zusammengeschlossen. Die SWEG Lahr betreibt weiterhin die Nebenbahnstrecke Bruchsal-Menzingen.
Am 12. Dezember wird der aus Rußheim (heute Dettenheim) stammende Verwaltungsrat Berthold Zimmermann im 2. Wahlgang zum ersten Bürgermeister der neuen Stadt Kraichtal gewählt. Die Wahlbeteiligung beträgt ca. 84 %. Er hatte bereits im 1. Wahlgang die Mehrzahl der Stimmen auf sich vereinigen können. Zimmermann tritt sein neues Amt am 14. Februar 1972 an.
1972
Die Raiffeisenkasse Bahnbrücken eGmbH wird in Raiffeisenbank Bahnbrücken eG umbenannt.
1973
Mit der Kreisreform des Landes Baden-Württemberg am 1. Januar wird der Landkreis Bruchsal aufgelöst und ganz dem Landkreis Karlsruhe einverleibt. Gleichzeitig werden die 4 Regierungsbezirke Baden-Württembergs umbenannt und neu zugeschnitten. Ferner werden in Baden-Württemberg 12 Regionen geschaffen. Die Stadt Kraichtal gehört seither zum Landkreis Karlsruhe, Region Mittlerer Oberrhein, Regierungsbezirk Karlsruhe. Mit etwa 13.000 Einwohner ist sie nach Bruchsal, Ettlingen und Bretten die drittgrößte Gemeinde des neuen Landkreises (durch die Bildung neuer Gemeinden innerhalb des Landkreises Karlsruhe bis zum Jahr 1975 wurde die Stadt später auf Rang 7 ? verdrängt).
Infolge der neuen Kreiszugehörigkeit fahren in Bahnbrücken die ersten Autos mit dem amtlichen Kennzeichen „KA“.
Die Stadt Kraichtal erhält ihr neues Wappen. Amtsverweser Dr. Ditteney vom Landratsamt Karlsruhe übergibt Bürgermeister Zimmermann die Urkunde. Die künftigen Stadtfarben sind rot-weiß.
Nach Fusion der Bezirkssparkasse Bretten mit der Bezirkssparkasse Bruchsal zur Bezirkssparkasse (ab 1988 Sparkasse) Bruchsal-Bretten am 1. Januar gehört die Filiale Bahnbrücken nunmehr zum neuen Kreditinstitut.
Im Juni feiert die Raiffeisenbank Bahnbrücken eG ihr 50jähriges Jubiläum.
Am 18. Oktober gründen die 7 Evangelischen Kirchengemeinden der Stadt Kraichtal, darunter auch die Kirchengemeinde Bahnbrücken, die „Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirchengemeinden in Kraichtal“. An diesem Tag trifft sich die konstituierende Versammlung der Arbeitsgemeinschaft. Vorsitzender wird Pfarrer Liebrich aus Oberöwisheim.
1974
Am 25. Mai konstituiert sich die Freiwillige Feuerwehr Kraichtal. Die bisherige Feuerwehr Bahnbrücken ist künftig eine Abteilung der neuen Wehr.
Hans Schneider übernimmt von Wilfried Kolb das Amt des Obmannes des Posaunenchores Bahnbrücken (bis 1999).
Die Grundschule Bahnbrücken wird aufgelöst. Mit Beginn des neuen Schuljahres 1974/75 besuchen die Grundschüler des Ortes die Grundschule in Gochsheim.
In die Räumlichkeiten der Schule ziehen später der Evangelische Kindergarten sowie in das Obergeschoss zunächst das Jugendhaus Bahnbrücken ein.
1975
Reinhard Schmid übernimmt das Amt des Dirigenten des Männergesangvereins Bahnbrücken von Werner Reinbold und leitet dieses Amt bis heute.
Bei der Gemeinderatswahl am 20. April erhält die CDU 17, die SPD 9 Sitze. Für Bahnbrücken zieht Reinhard Schmid für eine weitere Wahlperiode in das Gremium ein. Neu gewählt wird Josef Langenbacher. Gustav Richter hatte nicht mehr kandidiert.
Am 23. Mai wird die von Wendelinus Frick aus Oberöwisheim geschaffenen Ehrentafel für die Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkrieges auf dem Friedhof feierlich übergeben. An der Feierstunde wirken der Männergesangverein und der Posaunenchor mit.
Zuvor war das Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten des 1. Weltkrieges vom Schulhof ebenfalls auf den Friedhof umgesetzt worden. Auf dem Friedhof befinden sich seit 1945 auch einige Soldatengräber, die bis heute gepflegt werden.
Im Oktober wird das Jugendhaus Bahnbrücken gegründet und erhält im Obergeschoss des Schulhauses sein Domizil.
1976
Die St.-Sebastians-Kirche erhält eine neue Heizungsanlage.
Die Evangelische Kirchengemeinde Bahnbrücken ändert ihren Namen in „Evangelische Kirchengemeinde Kraichtal-Bahnbrücken“. 1988 wird diese Namensänderung wieder rückgängig gemacht.
Mitte der 70er Jahre
Die ehemalige Kelter, ein stattlicher Massivbau aus dem 18. Jahrhundert, wird von den Ortsvereinen renoviert und dient seither als Veranstaltungs- und Versammlungsraum für die örtlichen Vereine.
1977
Im Januar wird das neu erbaute Rathaus der Stadt Kraichtal im Stadtteil Münzesheim bezogen. Damit zieht auch das Grundbuchamt aus dem Rathaus Bahnbrücken nach Münzesheim um. Die feierliche Einweihung des Rathauses erfolgt am 18. Mai mit einem Tag der offenen Tür. An den Feierlichkeiten nehmen u.a. teil: MdB Bühler, MdB Seefeld, MdL Wirth, Regierungspräsident Dr. Müller, Landrat Dr. Ditteney, Oberbürgermeister Dr. Bieringer aus Bruchsal sowie die Bürgermeister der Nachbargemeinden.
In Bahnbrücken verbleibt nach dem Auszug des Grundbuchamtes nur noch eine „Verwaltungsstelle“ der Stadt Kraichtal, heute Bürgerbüro Bahnbrücken.
1978
An der St.-Sebastians-Kirche wird die Sakristei im Turm saniert.
Im September wird im Stadtteil Unteröwisheim die Kläranlage der Stadt Kraichtal in Betrieb genommen. Der Stadtteil Bahnbrücken wird erst 1982 angeschlossen.
70er Jahre
Die Filiale Bahnbrücken der Sparkasse Bruchsal-Bretten bezieht ihr Domizil im Obergeschoss des Rathauses (bis 1994).
1979
Bei der Bürgermeisterwahl am 9. Dezember wird Berthold Zimmermann in seinem Amt bestätigt und tritt im Februar 1980 seine 2. Amtsperiode in Kraichtal an.
1980
Bei der Gemeinderatswahl am 22. Juni erhält die CDU 16, die SPD 11 Sitze. Reinhard Schmid und Josef Langenbacher ziehen für den Stadtteil Bahnbrücken wieder in das Gremium ein.
1982
Bahnbrücken wird an die Gemeinschaftskläranlage der Stadt Kraichtal angeschlossen, die ab 1979 im Stadtteil Unteröwisheim gebaut wurde.
1983/84
Die 1911 freigelegten Wandmalereien in der St.-Sebastians-Kirche aus dem 15. Jahrhundert werden restauriert bzw. aufgefrischt.
1984
Am 13. Mai wird auf dem Friedhof die mit tatkräftiger Unterstützung der Bewohner errichtete Aussegnungshalle eingeweiht. Sie sollte bereits 1970 von der damaligen Gemeinde Bahnbrücken in Angriff genommen werden. Durch die Gemeindereform konnte dieses Vorhaben jedoch nicht mehr ausgeführt werden.
Bei der Gemeinderatswahl am 28. Oktober erhält die CDU 16, die SPD 12 Sitze. Reinhard Schmid und Friedbert Pfitzenmeier ziehen für den Stadtteil Bahnbrücken in das Gremium ein. Josef Langenbacher kandidierte nicht mehr.
Im Nordosten des Dorfes wird das Neubaugebiet „Im Helm“ angelegt, das bis in die 90er Jahre besiedelt wird.
Die SWEG als Betreiber der Nebenbahnstrecke Bruchsal-Menzingen ändert ihren Namen in „Südwestdeutsche Verkehrs-AG“.
1987
Die Stadt Kraichtal tritt der Jugendmusik- und Kunstschule Bruchsal bei.
Am 13. Dezember wird Horst Kochendörfer als neuer Bürgermeister der Stadt Kraichtal gewählt. Er tritt am 13. Februar 1988 sein Amt an. Gleichzeitig wird der bisherige Amtsinhaber Berthold Zimmermann nach 16jähriger Amtzeit in Kraichtal verabschiedet. Er hatte nicht mehr für eine 3. Amtszeit kandidiert.
1988
Das „grüne Blättle“ der Stadt Kraichtal verabschiedet sich. Künftig erscheint es auf weißem Recyclingpapier.
1989
Bei der Gemeinderatswahl am 22. Oktober erhält die CDU 15, die SPD 14 und Die Grünen 1 Sitz. Für den Stadtteil Bahnbrücken wird Friedbert Pfitzenmeier wiedergewählt. Neu in das Gremium zieht Alfred Richter ein. Reinhard Schmid kandidierte nicht mehr.
1990
In Kraichtal werden von der Badenwerk AG Breitbandkabel, Erdgasleitungen und Stromkabel verlegt.
Die Stadt Kraichtal richtet für jeden Stadtteil einen eigenen Ortsreferenten ein. In Bahnbrücken übernimmt Reinhard Richter dieses Amt.
Der Freizeit- und Sportverein Bahnbrücken e.V. wird gegründet. Erster Vorsitzender wird Helmut Thomaier.
1991
Die Stadt Kraichtal tritt dem Zweckverband Musik- und Kunstschule Bruchsal bei.
Am 18. September wird das Breitbandkabelfernsehen in Kraichtal in Betrieb genommen. Ab sofort kann man auch in Bahnbrücken mehrere Fernseh- und Radioprogramm per Kabel empfangen.
1992
Hans Schroth übernimmt das Amt des Vorstands des Männergesangvereins Bahnbrücken (bis 2002).
1993
Am 1. Juli werden in Deutschland neue fünfstellige Postleitzahlen eingeführt. Kraichtal erhält die Zahl „76703“. Weitere für Kraichtal zuständige Postleitzahlen sind „76699“ für die Postfachnummern 1101-1180 sowie „76700“ für die Postfachnummern 1201-1280.
Am 27. November (1. Advent) wird im Stadtteil Münzesheim der 1. Kraichtaler Weihnachtsmarkt abgehalten.
1994
Im April tritt der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) in Kraft. Die Bahnstrecke Bruchsal-Menzingen ist somit auch Teil dieses Verkehrsverbundes. Zum Fahrplanwechsel 1994 übernimmt die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) die Nebenbahnstrecke Bruchsal-Menzingen von der SWEG. Die AVG beginnt kurze Zeit später mit der Sanierung der Bahnstrecke. Bis 1996 wird die Strecke elektrifiziert und in eine Stadtbahnlinie umgewandelt.
Rolf Richter übernimmt von Gustav Richter das Amt des Abteilungskommandanten der Abteilung Bahnbrücken der Freiwilligen Feuerwehr Kraichtal. Er hat dieses Amt bis heute inne.
Bei der Gemeinderatswahl am 12. Juni erhält die CDU 16, die SPD 12 und Bündnis90/Die Grünen 2 Sitze. Für den Stadtteil Bahnbrücken ziehen Alfred Richter und Hans Schroth, der für den 1992 ausgeschiedenen Friedbert Pfitzenmeier nachgerückt war, in das Gremium ein.
Im Oktober bezieht die Filiale Bahnbrücken der Sparkasse Bruchsal-Bretten ihr heutiges Domizil in der Gochsheimer Straße 4.
1995
Die Raiffeisenbank Bahnbrücken eG fusioniert mit der Raiffeisenbank Kraichtal eG. Diese ging durch Fusion der „Raiffeisenbank Kraichtal eG“ (durch Zusammenschluss der Raiffeisenbanken Menzingen, Landshausen und Oberacker entstanden) mit der „Kraichtaler Bank Raiffeisen eG“ (1977 durch Zusammenschluss der Raiffeisenbanken Gochsheim, Münzesheim, Neuenbürg und Oberöwisheim entstanden) hervor.
Bei der Bürgermeisterwahl am 3. Dezember wird Amtsinhaber Horst Kochendörfer in seinem Amt bestätigt und tritt im Februar 1996 seine 2. Amtsperiode an.
1996
Die in eine Stadtbahnlinie umgewandelte Nebenbahnstrecke Bruchsal-Menzingen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft nimmt ihren Betrieb auf. Bahnbrücken erhält eine Haltestelle an die Linie S 3 Karlsruhe-Bruchsal-Menzingen. Das bisherige „Bahnhöfle“ wird somit zur S-Bahn-Haltestelle. In der Folgezeit werden an der Haltestelle Bahnbrücken insgesamt 15 „Park & Ride“-Parkplätze geschaffen.
Die Haltestelle Bahnbrücken liegt 17 km Bahnstrecke östlich von Bruchsal.
Am 1. September besteht die Stadt Kraichtal 25 Jahre. Aus diesem Anlass findet ein Festakt in Unteröwisheim statt.
1997
Die Raiffeisenbank Kraichtal eG fusioniert mit der Volksbank Bretten – Raiffeisenbank eG.
1998
Die Volksbank Bretten – Raiffeisenbank eG bezieht ihre neue Geschäftsstelle Bahnbrücken in der Langen Straße 19. Das bisherige Raiffeisenhaus wird privat veräußert.
1999
Markus Winter übernimmt von Hans Schneider das Amt des Obmannes des Posaunenchores Bahnbrücken. Er hat dieses Amt bis heute inne. Hans Schneider wird zum Ehrenobmann ernannt.
2000
Nach 10jähriger Amtszeit als Vorstand des FSV Bahnbrücken legt Helmut Thomaier sein Amt nieder. Neuer Vorstand wird Oliver Stumpf.
2001
Am 1. Januar fusioniert die Sparkasse Bruchsal-Bretten mit der Sparkasse Sinsheim zur neuen Sparkasse Kraichgau. Damit gehört die Filiale Bahnbrücken zum neuen Kreditinstitut.
Der FSV Bahnbrücken beginnt mit dem Bau seines Vereinsheims „Vor dem Wald“.
2002
Der Evangelische Posaunenchor Bahnbrücken besteht 50 Jahre. Aus diesem Anlass finden verschiedene Veranstaltungen statt.
Im September schließt die Volksbank Bretten – Raiffeisenbank eG ihre Geschäftsstelle Bahnbrücken.
Damit gibt es in Bahnbrücken nur noch eine Filiale der Sparkasse Kraichgau.
Der FSV Bahnbrücken nimmt sein Vereinsheim „Vor dem Wald“ in Betrieb. Die offizielle Einweihung findet im Frühjahr 2003 statt.
2003
Im Juli eröffnet im FSV-Vereinsheim Bahnbrücken die Gaststätte „FSV-Treff“. Damit hat der Ort wieder eine Gaststätte.
Anlässlich der bevorstehenden Renovierung des Dorfbrunnens veranstalten die örtlichen Vereine Ende August ein „Brunnenfest“.
Bei der Bürgermeisterwahl wird Amtsinhaber Horst Kochendörfer in seinem Amt bestätigt und tritt im Februar 2004 seine 3. Amtsperiode an.
2004
Völlig unerwartet verstirbt Bürgermeister Horst Kochendörfer am 27. November nach kurzer Krankheit. Bürgermeister-Stellvertreter Gemeinderat Bernward Hemberger übernimmt die Amtsgeschäfte im Rathaus.
2005
Bei der vorgezogenen Neuwahl des Bürgermeisters wird der bisherige Bürgermeister aus Illingen (Württemberg), Ulrich Hintermayer, unter zehn Bewerbern im zweiten Wahlgang am 20. März zum neuen Bürgermeister von Kraichtal gewählt. Er nimmt seine Amtsgeschäfte am 4. Mai auf.
2006
Am 24. Februar wird die Filiale Bahnbrücken der Sparkasse Kraichgau geschlossen. Nachdem die Volksbank Bretten – Raiffeissen eG bereits im September 2002 ihre Geschäftsstelle in Bahnbrücken geschlossen hatte, gibt es nun im Ort kein Kreditinstitut mehr. Kunden müssen nunmehr Bank- bzw. Sparkassenfilialen in anderen Stadtteilen aufsuchen.
Beim FSV-Vereinsheim werden neue Parkplätze und ein Beachvolleyball-Feld angelegt.
2009
Im Sommer wird mit dem Bau der Mehrzweckhalle beim FSV-Treff begonnen.
2010
Nach über 2-jähriger Planungszeit und 11-monatiger Bauzeit konnte am 23. Juli 2010 die Mehrzweckhalle des FSV feierlich eingeweiht werden.
2015
10. Juni Gründung eines Frauenprojektchores. Der Frauenprojektchor wird am 23.02.2016 zum Frauenchor Melodivas, als Teil des MGV Bahnbrücken.
2017
Zum ersten Mal in der 105 jährigen Vereinsgeschichte des MGV Bahnbrücken und der Melodivas nehmen die Sängerinnen und Sänger beim 11. Badischen Chorwettbewerb, am 07. und 08.10.2017, im Bürgerzentrum Bruchsal, teil. Die Melodivas erhalten die Auszeichnung „Leistungschor“, die erfahrenen Sänger des MGV Bahnbrücken erhielten von der Jury den Titel „Konzertchor“.
2019
Mit zahlreichen Veranstaltungen feierte Bahnbrücken sein 800-jähriges Bestehen seit der ersten urkundlichen Erwähnung. Auftakt der festlichen Aktivitäten im Jubiläumsjahr war der Neujahrsempfang der Stadt Kraichtal, am 13. Januar 2019, in der Mehrzweckhalle. Eine ganz besonderes Ereignis zum 800-jährigen Jubiläum war der ökumenische Festgottesdienst am 24. März 2019 in der St.-Sebastians-Kirche.
Vom 12. bis 15. Juli 2019 fand das grandiose Jubiläumsfestwochenende statt. 4 Tage wurde Bahnbrücken gebührend gefeiert. Mit eingebunden in die Feierlichkeiten war der 129. Verbandschortag Kraichgau, bei dem rund 1000 Sängerinnen und Sänger in 23 Chören im Wertungssingen antraten.
2020
Ein neuartiges Coronavirus, mit dem Namen Sars-CoV-2, breitete sich von China kommend weltweit aus. Die daraus folgende Corona-Pandemie führte zu dramatischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen. In dieser Corona-Krise forderten die Regierungen weltweit zahlreiche Maßnahmen, um die weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen. Kontaktbeschränkungen, Grenzkontrollen, landesweite Schließungen von Schulen, Kindergärten, Gaststätten, Betriebe des Einzelhandels und strenge Hygienekonzepte wurden umgesetzt. Vom 23. März bis 19. April 2020 war Deutschland in der Phase des „harten Lockdowns“.
Dank niedriger Infektionszahlen im Mai / Juni 2020 konnten, unter strengen Hygiene- und Infektionsschutzvorgaben, wieder Lockerungen im öffentlichen Leben erfolgen.
Mit Ende des Sommers stiegen weltweit wieder die Infektionszahlen und strengere Maßnahmen, zum Schutz vor dem Virus, wurden den Menschen auferlegt. Auch Deutschland war betroffen und im Herbst schnellten die Corona-Neuinfektionen explosionsartig in die Höhe. Die Bundesregierung reagierte auf die „zweite Welle“ mit verschärften infektionsschützenden Maßnahmen. Der Teil-Lockdown trat deutschlandweit am 02. November 2020 in Kraft.
Am 16. Dezember 2020 trat landesweit der zweite Lockdown in Kraft. Schulen, Kitas und der Einzelhandel blieben geschlossen. Ausgenommen war der Lebensmittelhandel sowie Geschäfte mit Waren des täglichen Bedarfs.
Ende Januar 2020 wurde in Deutschland die erste Coronavirus-Erkranung (COVID-19) gemeldet.
Zum 31. Dezember 2020 waren in Deutschand nach Auskunft des Robert-Koch-Institutes insgesamt 1.719.737 Menschen positiv auf das Virus getestet worden, 33.071 Personen verstarben.
Hoffnung, die Pandemie in den Griff zu bekommen, beruhte auf einem neu entwickelten Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Ende Dezember 2020 begannen in Deutschland bundesweit die ersten Impfungen.