Nanu, was piept denn da? Vogelstimmenführung in Bahnbrücken

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Der NABU Kraichtal hatte auf diese Frage bei seiner vierten und letzten Vogelstimmenführung in diesem Jahr am Sonntag, 14. Mai 2017 in Bahnbrücken für die Fragesteller fachkundige Antworten parat. Jedenfalls begegneten die 19 hellwachen Frühaufsteher, Vogel- und Naturbegeisterten an diesem Morgen in Bahnbrücken immerhin insgesamt 44 (!) Vogelarten im Original, konnten sie übers Gehör und über das Auge belauschen und bestimmen. Quer durch das Streuobstwiesengebiet „Forschner“, durch Waldstücke und entlang von Schilfbeständen und Feuchtwiesen ging die Führung unter Leitung von Mathias Kaiser durch abwechslungsreiche Biotope. Entsprechend vielfältig war demnach auch die zu beobachtende Ornis, so der wissenschaftliche Begriff für die Vogelwelt.

Als Beispiel für die große Bandbreite der an diesem Maitag registrierten Exemplare seien hier der Mittelspecht, die Klappergrasmücke und der Teichrohrsänger genannt. Aber auch schon selbst einmal mit Hilfe eines Spektivs (spezielles Fernrohr) die Fiederpracht und Schönheit auch ganz alltäglicher, häufiger Vögel nah erleben zu können, war für viele das sonntägliche Frühaufstehen wert. Die Tour begann immerhin um 6 Uhr morgens! Das Konzert ist um diese Zeit am intensivsten und vielfältigsten.

Auf einem NABU eigenen Grundstück konnten die Teilnehmer zudem eine künstliche Nisthilfe für den langsam wieder heimisch werdenden, und in dieser Hinsicht sehr speziellen Wiedehopf in Augenschein nehmen. Und – als ob es der starken Eindrücke nicht schon genug gewesen wäre – wurde am Ende der Naturwanderung noch ein Höhepunkt gesetzt, von dem selbst die Veranstalter überrascht und begeistert wurden.

Vier Schafstelzen saßen auf ihrem Rückzug in ihre skandinavischen Sommerreviere bei einer Rast auf dem Ast eines abgestorbenen Birnbaumes. Wer, außer den NABU- Spezialisten, hatte je etwas von diesen Vögeln gehört, geschweige denn gesehen? Bachstelzen ja, aber Schafstelzen? Das Spektiv brachte in der Vergrößerung deren volle, goldgelbe Gefiederpracht noch mehr zur Geltung.

Nicht nur dieser seltene Anblick zum Ende der Führung bewog die Teilnehmer zum Dank für das „naturnahe Angebot“ des NABU Kraichtal. Es sind auch die fachkundigen Erklärungen und Fingerzeige zum aufmerksamen Blick in Bäume, Wiesen und Felder, die eine Teilnahme zum eingängigen Erlebnis machen. Aber auch Aufklärung über die Gefährdung und Schutzmöglichkeiten wird gegeben. Viele „Stammbesucher“ gönnen sich eines oder mehrere der Angebote dieser Art seit Jahren immer wieder. Eine Führung in diesem Frühjahr ins Naturschutzgebiet Wagbachniederung bei Waghäusel zeigte z.B. Purpurreiher, die Führung in Gochsheim mit Thomas Bratzel u.a. den  Wendehals, bei einer Begehung rund um Oberöwisheim mit Ulrich Weiß schließlich war ein Wiedehopf zu beobachten.

Kraichtal  also nicht nur in einer Landschaft „zum Durchatmen“ sondern auch in einer solchen zum Beobachten, Staunen und Genießen! Auch fürs nächste Jahr sind wieder örtliche Veranstaltungen geplant.

Die NABU Ortsgruppe Kraichtal bedankt sich an dieser Stelle für das rege Interesse und für die Teilnahme an den Führungen.

Quelle: NABU Gruppe Kraichtal e.V., www.nabu-kraichtal.de, 30.05.2017